Begleit- & Vernetzungsstruktur
Die landesweite fachliche Begleitung der Kommunen und FGZ-Standorte wird in Nordrhein-Westfalen, aufgrund der Genese und der unterschiedlichen Förderstrukturen von Familiengrundschulzentren an der Schnittstelle Jugendhilfe-Schule, durch drei Organisationen getragen. Die Organisationen stehen in engem Austausch und stimmen ihre Angebote aufeinander ab. Sie verfolgen eine gemeinsame Vision von Familiengrundschulzentren als Teil des Lern- und Lebensortes Offene Ganztagsgrundschule, an der unterrichtliche, außerunterrichtliche und familienbezogene Bildung integriert angeboten wird.
Hier werden Ihnen die Begleitorganisationen sowie deren Aufgaben und Zielsetzungen vorgestellt.
- Koordinierungsstelle FGZ beim Institut für soziale Arbeit e.V. (ISA)
- Fachberatung kinderstark der Landesjugendämter LWL / LVR
- Initiative Familiengrundschulzentren der Wübben Stiftung Bildung
Koordinierungsstelle Familiengrundschulzentren beim ISA e.V.
Das Institut für soziale Arbeit e.V. ist seit dem Schuljahr 2021/2022 vom Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen beauftragt als Koordinierungsstelle den Implementierungsprozess von Familiengrundschulzentren zu begleiten. So konnten durch die Förderung über das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen bereits 18 Kommunen unterstützt und insgesamt 54 FGZ-Standorte aufgebaut und begleitet werden.
Landesjugendämter Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL)
Die Landesjugendämter begleiten seit vielen Jahren den Auf- und Ausbau von kommunalen Präventionsketten in Nordrhein-Westfalen. Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes (MKJFGFI) unterstützt seit 2020 mit dem Aufruf „kinderstark – NRW schafft Chancen“ alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen bei diesem Vorhaben.
Wübben Stiftung Bildung
Die Wübben Stiftung Bildung trägt, gemeinsam mit der Auridis Stiftung, die Initiative Familiengrundschulzentren. In der Initiative haben sich 38 Kommunen aus Nordrhein-Westfalen (Stand: Juni 2024) zusammengeschlossen, die Familiengrundschulzentren entwickeln. Dieser Zusammenschluss von Kommunen erfolgt förderrichtlinienübergreifend – sowohl Standorte die über die zwei Landesprogramme, aus kommunalen Mitteln oder über andere Wege gefördert werden, sind hier vertreten. Jede Kommune in Nordrhein-Westfalen kann der Initiative beitreten.
Koordinierungsstelle FGZ beim Institut für soziale Arbeit e.V.
Die Koordinierungsstelle Familiengrundschulzentren ist beim ISA e.V. im Arbeitsbereich Jugendhilfe und Schule verortet und hat den Auftrag den Implementierungsprozess von FGZ in jenen Kommunen, die über das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen gefördert werden, zu unterstützen.
Als fachwissenschaftliches Institut vereint das ISA e.V. Expertisen aus unterschiedlichen Bereichen unter einem Dach. Seit 20 Jahren ist das Institut mit der Qualitätsentwicklung für Ganztagsschulen in NRW durch die Serviceagentur „Ganztagsbildung“ (SAG) beauftragt. Die umfassenden Erfahrungen in der Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Wissensbeständen, an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule, wird stetig ergänzt. Darauf aufbauend agiert die Koordinierungsstelle FGZ beim ISA e.V. handlungsfeldübergreifend und bedarfsgerecht. Sie bietet den Kommunen eine fundierte und praxisnahe Begleitung zur Entwicklung ihre Standorte.
Die Ziele der Beratung und Begleitung der Koordinierungsstelle FGZ beim ISA sind:
- Unterstützung der Kommunen durch Fachbegleitung und Konzeptentwicklung,
- Moderation und Steuerung des interkommunalen Austauschs im Rahmen von Netzwerktreffen,
- Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellung von Informationsmaterialien,
- Fachveranstaltungen zur Weiterentwicklung des Konzepts und zum Transfer bestehender Expertise in Nordrhein-Westfalen.
Durch verschiedene Formate wird eine gemeinsame Qualitätsentwicklung sichergestellt. So dient der monatliche digitale Jour-Fixe mit den kommunalen Koordinierungen der über das Ministerium für Schule und Bildung geförderten FGZ-Kommunen als interkommunales Reflexionsangebot und dem systematischen Wissens- und Erfahrungsaustausch. Die prozessbegleitende Beratung und der Aufbau eines landesweiten Netzwerks an Koordinierungsfachkräften wird darüber hinaus im Rahmen von Qualitätsdialogen intensiviert und ausgebaut. Interkommunale Fachtage und landesweite Netzwerkveranstaltungen zu spezifischen Fachthemen adressieren neben den Kommunalen Koordinierenden, die gesamte Verantwortungsgemeinschaft der FGZ-Standorte sowie weitere relevante Akteure aus der Verwaltung, der freien Jugendhilfeträger sowie Vertretungen aus Praxis, Politik und Wissenschaft.
Informationen zum ISA e.V. finden Sie unter: www.isa-muenster.de
Landesjugendämter Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL)
Das zentrale Anliegen des Landesförderprogramms ist die Etablierung einer ämter- und dezernatsübergreifenden Fachkraft zur kommunalen Koordination der Netzwerke und Angebotslandschaften entlang der Lebensbiografie von Kindern und Jugendlichen von der Schwangerschaft bis zum Übergang von der Schule in den Beruf. Darüber hinaus können die Kommunen mit den Landesmitteln konkrete Maßnahmen der Präventionskette finanzieren; hierzu gehören im sog. Handlungsfeld 2 die Familiengrundschulzentren. Im Auftrag des MKJFGFI begleiten die LVR/LWL-Landesjugendämter aktuell 25 Kommunen mit 73 FGZ-Standorten (Stand: Feb. 2024).
Die Koordinationsfachkräfte aller am Auf-/Ausbau von Familiengrundschulzentren interessierten Kommunen erhalten Unterstützung durch verschiedene Angebote der kinderstark-Fachberatungen der Landesjugendämter, darunter:
- Fachveranstaltungen zu aktuellen Themen, die den Wirkungsbereich der FGZ betreffen – diese sind grundsätzlich offen für die verschiedenen am Auf-/Ausbau von Familiengrundschulzentren beteiligten Akteur*innen
- Moderation sowie Fachvorträge im Rahmen von Inhouse-Veranstaltungen
- Veranstaltung von Netzwerktreffen zur Förderung des interkommunalen Austauschs
- Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellung von Informationsmaterialien zu den kommunalen Präventionsketten
Prozessbegleitende) Beratung (digital oder vor Ort) der kommunalen Koordinierenden durch die Fachberatungen „kinderstark“ beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung von FGZ
Die langjährigen Erfahrungen des LWL- und des LVR-Landesjugendamtes ermöglicht es, die Jugendämter im Rheinland und in Westfalen-Lippe beim Auf- und Ausbau von kommunalen Präventionsketten sowie von Netzwerken zur Vermeidung der Folgen von Kinderarmut und zur Stärkung des gelingenden Aufwachsens von Kindern, bedarfsgerecht zu unterstützen. Außerdem bieten sie eine fachübergreifende Begleitung von Fachkräften aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe und Schule auf allen Ebenen. Die Familiengrundschulzentren werden dabei, ebenso wie der offene Ganztag und die Schulsozialarbeit, als integraler Bestandteil des Lern- und Lebensortes Grundschule im Primarbereich verstanden.
Das Ziel besteht darin, die Chancen auf ein gelingendes Aufwachsen sowie gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern und Kinderarmut zu bekämpfen. Die LVR/LWL-Landesjugendämter beraten und unterstützen die Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer kommunalen Präventionsketten und agieren als Bewilligungsbehörde.
Weitere Informationen zum Förderprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ finden Sie unter www.kinderstark.nrw und www.mkjfgfi.nrw/landesprogramm-kinderstark
Mehr Informationen zum Förderprogramm durch den LVR finden Sie hier: Begleitung kinderstark LVR
Mehr Informationen zum Förderprogramm durch den LWL finden Sie hier: Begleitung kinderstark LWL
Wübben Stiftung Bildung
Die Wübben Stiftung Bildung ist eine 2013 gegründete private Bildungsstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Ihre Vision ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Bildungschancen erhalten. Dafür ist ein Bildungssystem notwendig, das genau das besser gewährleisten kann. Um dieser Vision näher zu kommen, berät, begleitet und unterstützt die Wübben Stiftung Bildung Akteure des Bildungssystems bei der Weiterentwicklung von Schulen im Brennpunkt.
Die Ziele der Wübben Stiftung Bildung und der Initiative sind:
- Wissensaustausch und Vernetzung – in Form von Initiativkreistreffen und Fachveranstaltungen für kommunale Akteure und für die Schulstandorte
- Gemeinsame Qualitätsentwicklung – in Form von Arbeitskreisen und Hospitationen
- Eine verlässliche finanzielle Absicherung und nachhaltige Verankerung der FGZ in Nordrhein-Westfalen durch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und den Dialog mit den landesseitigen Akteuren
Weitere Informationen zur Wübben Stiftung Bildung finden Sie hier: www.wübben-stiftung-bildung.org
Informationen zur Initiative FGZ finden Sie hier: www.familiengrundschulzentren-nrw.de